Die Energiewende vorantreiben –
mit Solarenergie in Bürgerhand in die Zukunft!
Um den Klimawandel aufzuhalten brauchen wir eine Energiewende, denn nur wenn wir uns schnell aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern befreien und die Nutzung von regenerativen Energien vorantreiben, können wir die Klimaziele erreichen. Die Bundesregierung und die großen Energiekonzerne agieren hier immer noch im Schneckentempo. Der Systemwechsel hin zu erneuerbaren Energien braucht deshalb einen Anschub von uns Verbraucher*innen. Mit Bürgerenergie können wir aktiv zur Energiewende beitragen.
Wie kann eine nachhaltige Energiewelt von morgen aussehen? Für Antworten auf diese Frage hatte Norbert Knopf, Landtagskandidat für den Kreis Walldorf, Daniel Bannasch und Laura Zöckler zu einem Gespräch geladen.
Daniel Bannasch ist Vorstand des Vereins MetropolSolar e.V. Mannheim, einem Dachverband für erneuerbare Energien. Für ihn ist die Sonne der Schlüssel und der Wechsel zur Solarenergie gar nicht so kompliziert, wie es oft gemacht wird. Mit seinem Vortrag „Energiewende auf dem Bierdeckel“ ist der Mannheimer Diplom-Volkswirt seit Jahren auch bundesweit unterwegs und fordert für alle ein „Recht auf Sonne“.
„Es ist interessant Jemanden zu haben, der eine, manchmal radikal anmutende, aber sehr fundierte Vorstellung davon hat, wie man das Energiesystem auf 100 Prozent regenerative Energien umstellen kann, und das in einer Geschwindigkeit, wie es viele andere vermissen lassen“, fasst Norbert Knopf Bannaschs Konzept treffend zusammen und schickt hinterher: „Und vor allem – das ist der zweite Aspekt – eine Energiewende, die nicht von Konzernen getragen wird, sondern von der Bevölkerung.“
Bannaschs Überzeugung gründet auf dem Buch „Saubere Revolution 2030“ von Tony Seba, der eine nicht aufzuhaltende radikale Wende für das Energie- und auch Verkehrssystem voraussagt. Er untermauert das mit einschlägigen Studien und Zahlen, die bestätigen, dass stark fallenden Kosten bei Solaranlagen, Windrädern, Speichern, Elektro-Autos, Sensoren und Massendaten diese Entwicklung vorantreiben.
In seiner Papier „Solarstrategie“ weist Bannasch den Weg zu einer 100%-Versorgung durch Erneuerbaren Energien bis 2030 mit dem Schwerpunkt auf Sonnenenergie. „Die Zeit läuft uns davon, wir müssen auf Dinge setzen, die viral gehen können“, so Bannasch. Er rechnete vor, dass in Deutschland durchaus die nötigen Flächen vorhanden seien, um den Energieverbrauch durch Solarstrom komplett zu decken: auf zahllosen Gebäuden, Parkplätzen (etwa mit Solarüberdachung) sowie auf Flächen an Autobahnen. In Baden-Württemberg wurden senkrecht stehende Solarmodule entwickelt, zwischen denen Landwirtschaft betrieben werden kann. Dort ließe sich also „doppelt ernten“. Diese Form der Flächennutzung sei um ein vielfaches effizienter als der Anbau für Biotreibstoff.
Auch für das Thema Schwankungsausgleich hat Bannasch Lösungen. Technisch ließen sich Elektroautos mit ihren leistungsfähigen Batteriespeichern über bidirektionales Laden als Speicher nutzen. Für die Wärmeversorgung im Haus sind mit erneuerbarem Strom angetriebene Wärmepumpen die optimale Kombination.
Als eine gute Ergänzung zum schwankenden Sonnenstrom bezeichnet Bannasch die Windkraft, die entsprechend ausgebaut werden sollte. Allerdings seien zentralistische Konzepte – wie etwa die Offshore-Windparks – nicht allein zielführend. Leider hat man es bei dezentralen Windprojekten zunehmend mit Widerstand von Windkraftgegner zu tun, berichtet Jens Thomson von der Bürgerinitiative Windenergie für Eberbach aus eigener Erfahrung, der aber weiter für einen Bürgerwindpark auf dem Herbert kämpfen will.
Für Bannasch sind dezentrale Energiekonzepte die Zukunft. Die Energiewende gehöre in Bürgerhand. Hierfür muss die Politik günstige Voraussetzungen zu schaffen.
Wie die Energiewende mit Hilfe von engagierten Bürger*innen gelingen kann, zeigt Laura Zöckler, Gründungs- und Vorstansmitglied der Heidelberger Energiegenossenschaft. Sie hat sich mit gleichgesinnten Studenten 1995 zusammengetan, um aktiv etwas in Richtung Energiewende zu bewegen. Hierzu mehr in einem gesonderten Beitrag.
Infos:
info@metropolsolar.de, http://www.metropolsolar.de
Saubere Revolution 2030, Tony Seba, Übersetzung aus dem engl Original:
Clean Disruption of Energy and Transportation), 255 Seiten, ISBN 978-3-00-057964-6
Sonnen-Strategie, Hermann Scheer, Büchergilde Gutenberg, 1994
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