Der bis dahin heißeste Tag im Jahr mit bis zu 39 Grad im Schatten – er fiel ausgerechnet auf den Tag der Radtour, die der Ortsverband der Grünen im Rahmen des Ferienspaß-Programms angeboten hatte. Aber wir (Ute von Hahn, Karin Geis, Marina Krenzke) wollten es trotzdem wagen, mit 12 Kindern zwischen 8 und 11 Jahren die jeweils ca. 13 km für Hin- und Rückweg zum Lehrbienenstand im Gartenschaupark Hockenheim zu radeln und waren entsprechend gerüstet. Um 9 Uhr starteten wir mit zwei Radanhängern voll Getränken und Proviant vom Rathaus St. Leon-Rot bei noch akzeptabler Sommertemperatur. Für den Hinweg wählten wir wieder die wunderschöne Kraichbach-Route mit zahlreichen Trinkpausen unter möglichst schattigen Baumgruppen. Beim Zwischenstopp am renaturierten Kraichbach-Ufer in Hockenheim konnten wir uns diesmal nicht, wie erhofft, zusätzlich im Bach abkühlen, weil das Ufer inzwischen zugewachsen ist und man den Bereich zugunsten der dort sich entwickelnden Artenvielfalt möglichst sich selbst überlassen sollte. Aber das konnten wir später am Gartenschaupark-Spielplatz und dortigen Teich nachholen.
Am schattigen Lehrbienenstand in Hockenheim erzählte uns der Bienenexperte und Imker Günter Martin viel über die Bienen, ihre Arbeit und ihre Befindlichkeiten und beantwortete die Fragen der Kinder. Nur kurz konnten wir die Arbeiterinnen ganz aus der Nähe bei ihrer Arbeit an den Bienenhäusern beobachten. Aufgrund der großen Trockenheit und daher fehlenden Nahrungsquellen bewachten diese ihre Beuten besonders scharf, so dass der Imker es vorzog, die Wabenschau nicht in die Länge zu ziehen. Dafür konnten die Kinder am Schaukasten hinter Glas umso länger nach der Bienenkönigin suchen und dem emsigen Treiben der Tiere zusehen. Anschließend wurden sie mit einem Honigbrötchen belohnt – hmmm, lecker! – und mussten dann selbst als „Biene“ auf Blumensuche gehen. Als krönender Abschluss durften sich alle eine Kerze aus Bienenwachs rollen.
Während die Kids bei aller Neugier in der Nähe der Bienenhäuser noch die gebotene Vorsicht und Zurückhaltung zeigten, waren sie bei den weiteren Aktivitäten schnell mit Feuereifer bei der Sache. Beim Picknick im Schatten der Bäume konnten alle noch ordentlich auf Würstchen und Käsewürfel mit Brot, Mais, Gemüserohkost und Dip zugreifen, bevor sie sich noch einmal mit Bällen, Frisbees oder Kletteraktionen ihrem Bewegungsdrang nachgeben konnten.
Für den Rückweg wählten wir eine südliche Route zunächst Richtung Friedhof Neulußheim, wo wir eine kurze Rast einlegten, und dann durch den Hardtwald am Kriegbach entlang. Für die erste Strecke übers schattenlose Feld hatte Ute gegen die Hitze eisgekühlte Stoffservietten und Wassersprühflaschen vorbereitet, was von allen mit Begeisterung angenommen wurde. Leider mussten wir uns vorzeitig von Fabienne verabschieden, die einen plötzlichen Platten hatte und von unserem „Backup“-Fahrer abgeholt werden musste.
Der etwas „abenteuerliche“, unbefestigte Radweg durch den Hardtwald mit Wurzeln und Vertiefungen verlangte die ganze Aufmerksamkeit der jungen Radler*innen und lenkte von eventueller Müdigkeit ab. Auf jeden Fall aber lernten wir die kühlende Wirkung des Waldes besonders zu schätzen. Bei unserer letzten Zwischenrast an der Stelle „Ruh dich aus“ gab es noch „Nachtisch“ in Form von Kuchen und saftiger Melone. Besonders vom Kriegbach konnten sich die Kinder nur schwer trennen. So kam es, dass die Ankunft am Ausgangspunkt Rathaus wieder später war, als geplant. Aber alle Kinder haben super mitgemacht und hoffentlich viele schöne Eindrücke mitgenommen. Es war eine tolle Truppe und es hat uns großen Spaß gemacht. Nächstes Jahr gerne wieder!
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